Ein Interview mit dem ADFC Ortsgruppensprecher Frank Theis.
Liebe Radelnde, Politiker*innen, Stadtverwaltungsmitarbeiter*innen und Interessierte,
wir, die Mitglieder der ADFC Ortsgruppe Lüdenscheid, setzen uns für eine Stärkung des Radverkehres
in unserer Stadt ein. Doch was möchten wir mit dem Ausbau der Radinfrastruktur erreichen? Die
Stadt Lüdenscheid versinkt im Verkehrschaos, durch die Brückensperrung und fehlende Alternativen
ist das PKW-Aufkommen stark gestiegen.
Wir halten jede Autofahrt, die durch eine Radfahrt ersetzt wird, für einen Fortschritt. Fahrräder
verbrauchen auf der Straße einen Bruchteil des Platzes und tragen somit nicht zum Staugeschehen
bei, sie emittieren weder Lärm noch Abgase. In Zeiten des Klimawandels ist eine Verkehrswende mit
Schwerpunkt Radverkehr unausweichlich. Radfahren fördert die Gesundheit und die Wahrnehmung
der Umgebung, Kinder und Jugendliche können sich selbstständig in der Stadt bewegen, und durch
wegfallende Treibstoffkosten und die geringere Belastung der Infrastruktur erfolgen langfristige
Kostenersparnisse für Privat- und Kommunalhaushalte.
Um den Umstieg auf das Rad für Lüdenscheider*innen attraktiver zu gestalten, braucht es
verschiedene Anreize. Die Radwegeinfrastruktur muss aufgebaut werden und sich sicher anfühlen.
Im Masterplan Radverkehrsnetz MK werden Vorschläge gemacht, wie die verschiedenen Städte und
Gemeinden im Märkischen Kreis und ihre größeren Ortsteile miteinander verbunden werden können.
Um den Radverkehr in der Stadt Lüdenscheid langfristig zu entwickeln, müssen jedoch auch lokale
Ziele im Alltag der Bürger*innen berücksichtigt werden, wie z.B. Schulen, Arbeitsstätten,
Einkaufsmöglichkeiten, kulturelle Orte und Naherholungsgebiete.
In diesem Brief möchten wir Maßnahmen nennen, welche mit geringen Kosten und personellem
Aufwand relativ einfach umzusetzen sind. Da sie kurzfristig umgesetzt werden sollen, richten sie sich
nach der aktuellen, durch Tunnelsperrung und Brückenumleitung bedingten, Verkehrsführung. Im
Anhang dieses Briefes werden die Maßnahmen dann genauer erläutert und Beispiele für konkrete
Änderungen vorgeschlagen.
Folgende Maßnahmen halten wir für wichtig, um den Radverkehr in Lüdenscheid zu etablieren:
1. Sackgassen für Fuß- und Radverkehr durchlässig machen
2. Busspuren für den Radverkehr freigeben
3. Anliegerstraßen für den Radverkehr freigeben
4. Einbahnstraßen für den Radverkehr in beide Richtungen freigeben
5. Pop-up-Radwege einrichten (temporäre Fahrradwege, die einfach auf vorhandenen Straßen
durch Markierungen oder Barrieren eingerichtet werden
6. Fahrradzonen/-straßen einrichten (Straßen, auf denen der Radverkehr Vorrang vor
Kraftfahrzeugen hat)
7. Geschwindigkeit des Kraftverkehrs reduzieren
Wir zeigen in diesem PDF vor allem einfach umzusetzende Lösungen; wenn Straßen saniert werden
müssen (zum Beispiel nach Ende der Autobahnumleitung), sollte da natürlich direkt der Radverkehr
berücksichtigt und ins Verkehrskonzept integriert werden.
Falls Sie Fragen an uns haben, an einer Zusammenarbeit interessiert sind oder über unterschiedliche
Lösungsansätze diskutieren möchten, können Sie uns unter luedenscheid@adfc-mk.de erreichen.
Auf eine konstruktive Diskussion mit Ihnen freuen wir uns.
Die ADFC Ortsgruppe Lüdenscheid
Wir freuen uns über jede/n Fahrradbegeisterte/n in Lüdenscheid. Komm doch einmal bei unserem monatlichen Treffen vorbei. Dies ist regulär an jedem 2. Donnerstag im Monat ab 18 Uhr. Eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich. Aktuelle Infos siehe Termin Slider.
Oder nimm Kontakt mit unserer Ortsgruppe auf:
luedenscheid@adfc-mk.de
Wir haben Spaß daran, Lüdenscheid fahrradfreundlich zu machen und laden dich herzlich zum Mitmachen ein. Aber auch, wenn du einfach nur Intersse an Fahrradthemen hast, ohne Aufgaben übernehmen zu wollen, bist du willkommen.
Der ADFC ist weder Veranstalter oder Organisator der Critical Mass (CM) in Lüderscheid. Allerdings setzen auch wir uns für die geforderte Verkehrswende ein. Daher nehmen auch viele unserer ADFC Mitglieder an der CM teil. Informationen zur Critical Mass findet man auch auf Instagram cm_luedenscheid
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.
Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?
Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.
Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.
Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.
Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.